Waldgärten sind einer jungen Waldgesellschaft nachempfundene Pflanzengemeinschaften mit überwiegend essbaren Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Wildgemüsen. Eine Vielzahl an unterschiedlichen Wuchsformen wird dabei auf die bestmöglichste Art und Weise kombiniert, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, ein lokales Kleinklima zu schaffen und mit dem geringstmöglichen Arbeits- und Maschinenaufwand den besten Nutzen zu erzielen.

Ein junger Mischwald im unteren Traisental – so ähnlich könnte die Umgebung für die erste Waldgartengestaltung unserer Vorfahren ausgesehen haben.

Waldgärten sind mit großer Wahrscheinlichkeit schon so alt wie die Menschheit selbst. Aus anthropologischen Quellen wissen wir, dass sich unsere Vorfahren in savannenähnlichen Landschaften entwickelten, die ihre biologischen Grundbedürfnisse am besten befriedigen konnten. Ein lockerer Baumbestand inmitten fruchtbaren Graslandes bot zugleich reichlich Nahrung und Schutz.

Über viele Jahrtausende verbrachte die Menschheit als Jäger und Sammler und schuf einen großen Wissens- und Erfahrungsschatz hinsichtlich der Nutzbarkeit von Pflanzen. Es ist anzunehmen, dass die Menschen mit dem Übergang zur Sesshaftigkeit auch die Fähigkeit zur Pflanzenvermehrung praktizierten und in den ausgewählten Landschaften jene Pflanzen zu kultivieren begannen, die sie aus ihrer Entwicklungsgeschichte heraus bereits kannten. Auch wenn dieser Aspekt in der Literatur in diesem Kontext noch nicht formuliert wurde, so kann der Übergang zur Sesshaftigkeit durchaus als Beginn der Waldgartengestaltung betrachtet werden. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit pflanzten unsere Vorfahren rund um ihre ersten Siedlungen eine Vielzahl an Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Wildgemüsen mit unterschiedlichen Wuchshöhen und dürfen somit als die Gründer/innen der Waldgartengestaltung bezeichnet werden.

Die Erfolgsgeschichte der menschlichen Evolution ist untrennbar mit ihrer Anpassungsfähigkeit verbunden. Bei der Besiedelung der Kontinente versuchten die Menschen, sich an die örtlichen und klimatischen Gegebenheiten anzupassen und schufen ganz spezifische Waldgartensysteme, die sich ihrer Lebensumwelt anpassten. Noch heute finden wir dieses traditionelle Wissen in zahlreichen indigenen Kulturen auf der ganzen Welt.

Die Waldgartengestaltung hat darüber hinaus auch einen bedeutenden sozialen Aspekt. Ärmere Bevölkerungsgruppen schufen mit einzelnen Waldgartensystemen auf kleinster Fläche eine enorme Produktivität, die ihre Ernährung und damit auch ihr Überleben sicherte.
Gegenwärtig werden rund 80 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche auf der Welt von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bewirtschaftet. Der Großteil von ihnen wirtschaftet nach traditionellen Anbaumethoden. Die weltweiten Erfahrungen aus dem Bereich der Waldgartengestaltung können dazu beitragen, kleinbäuerliche Strukturen zu bewahren und in ihrer wirtschaftlichen Existenzgrundlage weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Ernesto Flores Apaza – Präsident der Nation Queros (von 2017 bis 2019) in den Anden Perus kultiviert in seinem, dem Haus angeschlossenen Gewächshaus, Gemüse auf 4.700 m Seehöhe.

Mitte der 1970er Jahre wurde auf Initiative des Kanadiers John Bene vom International Development Research Centre (IDRC) das International Council for Research in Agroforestry (ICRAF) gegründet, in dem unter Federführung der UNO Wissenschaftler/innen gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung in nahezu allen Teilen der Welt Projekte zur Verbesserung der Waldgartensysteme initiieren und betreuen. Daraus ist ein großer Fundus an wissenschaftlichen Publikationen zu den unterschiedlichsten Themenstellungen entstanden.

Valle Sagrale am Ufer des Rio Urubamba (Peru) – in Quellouno bewirtschaftet David mit seiner Familie einen vielfältigen Waldgarten auf ca. 3 ha. Neben der Selbstversorgung liefern die Früchte einen Großteil des Familieneinkommens.

Es verwundert daher nicht, dass auch die Permakulturbewegung nahezu zeitgleich auf das bewährte Waldgartenkonzept zurückgegriffen hat. Bill Mollison und David Holmgren entwickelten das theoretische Konzept der Permakultur und wurden dafür 1981 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Innerhalb der Permakulturbewegung gelten im Feld der Waldgartengestaltung Robert Hart und Martin Crawford als erste Pioniere, die das Waldgartenkonzept im europäischen Raum wiederentdeckt haben. An dieser Stelle soll auch noch Patrick Whitefield erwähnt werden, dessen Buch: “ Das große Handbuch Waldgarten – Biologischer Obst-, Gemüse- und Kräuteranbau auf mehreren Ebenen“ auch in deutscher Sprache erschienen ist.

Eine Liste an vielfältiger, größtenteils englischsprachiger Literatur zum Thema findet ihr im Anhang des Beitrages.

Wenn ihr Anregungen, Ergänzungen oder Kommentare zur Geschichte der Waldgärten habt, freu ich mich über eure Rückmeldungen.

Ich bin sehr dankbar dafür, Teil dieser großartigen Bewegung sein zu dürfen und wünsche euch eine gute Zeit.

Euer Waldgärtner
Reinhard

Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Ausgewählte Literatur zum Thema Agroforestry:

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Ambar S (1982) Overview of the results of tradition alagroforestry study in Ci-Tarum river basin, West Java. Paper presented to The Regional Seminar-Workshop in Agroforestry, 18–22 October, 1982. SEARCA, College, Laguna, The Philippines

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Atmosoedaryo S and Wijayakusumah K (1979) Ecological aspects of agroforestry in the lowland humid tropics: Southeast Asia. In: Chandler T and Spurgeon D (eds) International Cooperation in Agroforestry, pp. 117–128. ICRAF, Nairobi

Boonkird S-A, Fernandes ECM and Nair PKR (1984) Forest villages — an agroforestry approach to rehabilitating forest lands degraded by shifting cultivation in Thailand. Agroforestry Systems 2:87–102

Bourke RM (1984) Food, coffee and Casuarina: an agroforestry system from the Papua New Guinea highlands. Agroforestry Systems 2:273–279

Buck L (ed) (1981) Proceedings of the Kenya National Seminar on Agroforestry. November, 1980. ICRAF/Univ Nairobi, Nairobi

Chandler T and Spurgeon D (eds) (1979) International Cooperation in Agroforestry. Proceedings of ICRAF/DSE Conference. ICRAF, Nairobi

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de las Salas G (ed) (1979) Proceedings of the Workshop on Agroforestry Systems in Latin America. CATIE, Turrialba, Costa Rica

de Wit CT and J Goudrian (1974) Simulation of Ecological Processes. Centre for Agric Pub Docum, Wageningen, The Netherlands

Evans PT and Rombold JS (1984) Paraiso (Melia azedarach var. ‘Gigante’) woodlots: an agroforestry alternative for the small farmer in Paraguay. Agroforestry Systems 2:199–214

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Food and Agriculture Organization (1981b) India and Sri Lanka: Agroforestry. FAO, Rome

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Fernandes ECM, O’Kting’ati A and Maghembe J (1984) The Chagga home-gardens: a multi-storied agroforestry cropping system in Mt. Kilimanjaro, N. Tanzania. Agroforestry Systems 2:73–86

Fonzen P and Oberholzer E (1984) Use of multipurpose trees in hill farming systems in western Nepal. Agroforestry Systems 2:198–197

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Kronick J (1984) Temporal analysis of agroforestry systems for rural development. Agroforestry Systems 2:165–176

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Lyanage M de S, Tajwani KG and Nair PKR (1984) Intercropping under coconuts in Sri Lanka. Agroforestry Systems 2:215–228

Lundgren B (1982) The use of agroforestry to improve the productivity of converted tropical land. Prepared for the Office of Technology Assessment of the United States Congress. ICRAF Miscellaneous Papers, ICRAF, Nairobi (unpubl)

Lundgren B and Raintree JB (1982) Sustained agroforestry. In: Nestel B (ed) Agricultural Research for Development: Potentials and Challenges in Asia, pp 37–49. ISNAR, The Hague

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Nair PKR (1985b) Fruit Trees in Agroforestry. Working Paper. Environment and Policy Inst, East-West Center, Honolulu, Hawaii

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Neumann I (1983) Use of trees in smallholder agriculture in tropical highlands. In: Lockeretz W (ed) Environmentally Sound Agriculture, pp 351–374. Praeger, New York

Panday K (1982) Fodder Trees and Tree fodder in Nepal. Swiss Devpt Corp, Berne, and Swiss Federal Inst of Forestry Research, Birmensdorf, Switzerland

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Singh RV (1982) Fodder Trees in India. Oxford and IBH Pub Co, New Delhi

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Vergara NT (1981) Integral agroforestry: a potential strategy for stabilizing shifting cultivation and sustaining productivity of the natural environment. Working Paper Environment and Policy Inst, East-West Center, Honolulu, Hawaii

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Young A (1984) Evaluation of agroforestry potential in sloping areas. Working Paper 27. ICRAF, Nairobi

© Elisabeth Scheidl
https://www.sigi-tatschl.at/

Rasch sind sie vergangen die letzten 5 Jahre. 2015 hat die Veröffentlichung meines Buches “555 Obstsorten” einiges in meinem Leben verändert. Seither habe ich viele Menschen kennengelernt, denen die Erhaltung der verbliebenen Obstvielfalt ein persönliches Anliegen ist. Beim gemeinsamen Verkosten, beim Spazieren durch die öffentlichen Obstgärten, die ich ausgehend von Kirchberg am Wagram in verschiedenen Gemeinden und Städten anlegen konnte, entstehen immer wieder neue Projekte. Die Sinnlichkeit der Früchte, ihre Aromen, das Teilen des Gesammelten – all das scheint uns Menschen im Inneren anzusprechen und unsere Kreativität frei zu setzen.

Es gibt vieles was Menschen, egal welchen Alters und unabhängig von Herkunft, grundsätzlich verbindet. Eine Verbindung, die Teil unseres evolutionären Erbes ist, ist unser Bedürfnis nach Süßem und dem unmittelbaren Zugreifen und Essen. Essen ist zudem ein gemeinschaftsstiftender Akt.

Öffentliche Obstgärten, in denen alle Menschen zugreifen können, Vielfalt kennen lernen können und “auf den Geschmack kommen” sind wie Parks, wie Savannen, angelegt. In der Savannenlandschaft hat sich unsere Menschenart entwickelt. Als Teil unseres Erbes tragen wir die Sehnsucht nach solch locker gestalteten Landschaften in uns. Sie vermitteln uns ein Gefühl von Vertrautheit und Sicherheit.

Verwandeln wir unsere Gemeinden, Städte und die öffentlichen Flächen in Obstgärten. Nämlich Obstgärten für Alle. Wo man vom Frühjahr bis in den Winter hinein Obst findet, zum Verkosten, zum Kennenlernen. So entstehen Plätze, wo alle Menschen zusammen kommen können. Und das Obst ist es, das die Menschen zusammenführt.

Vor Weihnachten habe ich einen Wunsch frei: Mein tiefer Wunsch ist es, dass viele Menschen sich an dieser Idee beteiligen und so für die Erhaltung der Obstvielfalt sorgen.

Kontaktieren Sie mich doch, wenn Sie in Ihrer Gemeinde oder Stadt ein Projekt starten möchten. Und: falls Ihnen in meinem Buch eine Obstart fehlt, bitte schreiben Sie mir. So könnten Sie zur 556 Obstart für die dritte Auflage meines Buches beitragen. 

Ich wünsche Ihnen einen guten Jahresausklang und ein fruchtbares und ertragreiches Jahr 2021!

Euer Siegfried Tatschl

Pflanzen Sie mit – Pflanzen Sie wohl!

Es ist mir eine große Freude und Auszeichnung, mit Siegfried Tatschl einen über weite Grenzen hin bekannten und anerkannten Experten als Gastautor auf waldgarten.global begrüßen zu dürfen!

Mit seinem Buch “555 Obstsorten” gibt Siegfried Tatschl einen umfassenden Überblick über die Vielfalt an essbaren Bäumen und Sträuchern unserer kontinental-europäischen Klimazone, und hilft dabei, Vielfalt in unsere Waldgärten zu bringen.

Siegfried Tatschl beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Permakultur und der Idee von “Essbaren Lebensräumen”. Damit liefert er einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung von Waldgärten, schafft aber auch Anregungen zur Bepflanzung von Ödland oder kleinräumigen Flächen. Es gibt zahlreiche Orte um uns herum, um kleine Paradiese zu schaffen. Kurz gesagt: um zu säen, zu pflegen und zu ernten. Richtiges Planen und Gestalten und der sorgsame Umgang mit der Natur stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie der Erhalt der erstaunlichen Sortenvielfalt.
Siegfried Tatschl ist Träumer und Visionär zugleich: Seinen Wunsch, möglichst alle in unserem Klimabereich wachsenden Obst- und Nussarten anzupflanzen, konnte er bei der Gestaltung im “Alchemistenpark” in Kirchberg am Wagram mit derzeit über 200 Sorten umsetzen. Dieses umfassende Praxishandbuch fasst seinen reichen Erfahrungsschatz zusammen und macht Lust auf das Entdecken und Experimentieren im eigenen Garten.

  • die besten Sorten für drinnen und draußen, für Topf und Freiland
  • zahlreiche Raritäten, mediterrane und exotische Früchte
  • Informationen zu Standort, Pflege und erfolgreicher Vermehrung
  • leicht verständliche Einführung in die Grundlagen der Permakultur
  • ausführlich recherchierte Bezugsquellen für Pflanzen und Samen
  • Verarbeitungstipps und Rezepte
  • zusätzlich: Exkurse zu Gewürzen, Gemüse, Pilzen, Bambus
  • das Praxisbuch für AnfängerInnen, Fortgeschrittene und Profis
  • mit über 500 Farbfotos und Zeichnungen

Siegfried Tatschl lernte dank seiner Großmutter bereits als Kind das Leben mit und von der Natur kennen und schätzen. Der Permakulturpionier und Gestalter des Schaugartens “Alchemistenpark” in Kirchberg am Wagram teilt in seinem Buch sein umfangreiches Wissen im Anbau bekannter und seltener Obst- und Nussarten. Er lebt mit seiner Familie im eigenen Permakulturparadies in Niederösterreich.

Nachhaltig anbauen, staunen und genießen: Siegfried Tatschl zeigt in 555 Sortenporträts, wie abwechslungsreich und kulinarisch interessant das Angebot an Obst und Nüssen in unseren Gärten sein kann – von A wie Alpenjohannisbeere über S wie Schneeglöckchenbaum bis Z wie Zimthimbeere, von alten heimischen Sorten bis zu anpassungsfähigen Exoten. Im Wohnzimmer, auf der Terrasse, am Balkon oder im eigenen Waldgarten – nahezu überall und ganzjährig lassen sich köstliche Früchte anbauen, ernten und die Sortenvielfalt erhalten.

555 Obstsorten für den Permakulturgarten und –balkon
Planen.Auswählen.Ernten.Genießen
424 Seiten, fest gebunden
mit über 500 Farbfotos und Zeichnungen
€ 34,90
ISBN 978-3-7066-2553-1

Ich bin auch nach fünf Jahren seit der Erstveröffentlichung sehr dankbar über dieses Buch. Jedes Jahr zur Winterzeit blättere ich es durch und stell mir dabei die Frage, welche Pflanzen ich zur Bereicherung meiner Waldgärten noch einbeziehen könnte?

Sigi Tatschl ist gerade dabei, das Buch für die dritte Auflage zu überarbeiten. Vielleicht können wir gemeinsam diesen großen Fundus noch um die eine oder andere Pflanze erweitern, und ihm mit auf den Weg geben? Ich freu mich über eure Tipps und bitte euch, die Vorschläge uns zu mailen 😉

Nun wünsche ich euch einen guten und erholsamen Jahresausklang und schick liebe Grüße in die Welt.

Euer Waldgärtner
Reinhard

Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Unser Online Basiskurs, der im Frühjahr 2021 startet, richtet sich an Menschen, die eine Fläche zur Verfügung haben und sie zu einem Waldgarten umgestalten möchten. Die charakteristischen Elemente eines Waldgartens habe ich bereits im Blogbeitrag vom 1. November 2020 erläutert.

Die Zeit des Spätherbstes und des Winters, wenn die Arbeiten in der Natur ihren Abschluss gefunden haben, eignet sich besonders gut dafür, vorauszuschauen und Ziele für die Gestaltung bzw. für die Weiterentwicklung zu definieren. In diesem Zusammenhang tauchen für mich zwei wesentliche Fragen auf.

  • Wie möchte ich meinen Waldgarten gestalten und bepflanzen?
  • Wieviel Zeit habe ich für meinen Waldgarten zur Verfügung?

Heute möchte ich mich mit der ersten Frage beschäftigen. Gerade zu Beginn der Waldgartenplanung ist es wichtig, Bilder im Kopf wachsen zu lassen. Ein guter Freund hat einmal einen sehr klugen Satz gesagt: alles was vorstellbar ist, ist möglich. Die Vorstellungskraft in uns ist ein großes Potenzial, dass wir zu jeder Zeit abrufen und nutzen können.

Es gibt so viele unterschiedliche Möglichkeiten, diese Vorstellungskraft zu aktivieren. Alle gemeinsam haben jedoch die Grundvoraussetzung, dass ich zu Beginn meiner Visionsarbeit zur Ruhe kommen soll. Ob das nun ein Verweilen auf meiner Fläche, ein Spaziergang durch die Natur oder die Stille in meiner vertrauten Umgebung ist, das muss jede/r für sich klären.

Im Online Basiskurs werde ich mit euch die einzelnen Techniken der Visionssuche besprechen. Als kleinen Vorgeschmack könnt ihr schon eine einfache Übung machen.

    • Schließe deine Augen.
    • Stell dich auf deiner Fläche entspannt hin und beobachte, wie dein Atem immer ruhiger wird.
    • Stell dir vor, wie bei jedem Einatmen leichte Energie von oben durch deinen Körper strömt und wie beim Ausatmen schwere Energie aus dir heraus in den Boden fließt.
    • Atme so lange weiter und beobachte diesen Energiefluss bis du spürst, wie du ganz ruhig geworden bist und deine Gedanken nicht mehr abschweifen.
    • Spür, wie du mit dem Boden und mit der Natur verbunden bist.
    • In dieser entspannten Phase stellst du dir nun die Frage, wie dein Waldgarten aussehen soll?
    • Bleib so lange in dieser Entspannung, bis sich in deinem Kopf ein Film entwickelt, bei dem du selbst die Regie führst. Dabei horchst du auf dein Gefühl.

Wenn etwas noch nicht stimmig ist, geh zurück und wiederhole diese Szene so oft, bis sie für dich passt. Am Ende der Übung hast du die Bilder so verinnerlicht, wie sie für dich stimmig sind.
Setz dich danach entspannt hin, lass die Bilder noch weiterwirken und halte deine Eindrücke fest.
Gerne könnt ihr in einem Kommentar über eure Erfahrungen bei dieser Übung berichten. Gerade der Austausch mit anderen Menschen ist ein ganz wichtiger Aspekt der Planung und Gestaltung.

Ich freu mich über eure Rückmeldung und schick herzliche Grüße in die Welt,

Bis bald!

Euer Waldgärtner
Reinhard

Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

In den nächsten Monaten möchte ich in unserem Blog Schritt für Schritt die einzelnen Planungsphasen beschreiben. Zu Beginn stellen sich einmal drei wichtige Fragen.

Wie ist die Ausrichtung des Grundstückes? Der Sonnenverlauf und die Sonneneinstrahlung sind ganz wesentliche Faktoren bei der Gestaltung und geben mir schon einen Hinweis darauf, wo die hohen Bäume stehen werden und wo sich die sonnenliebenden Pflanzen am besten wohlfühlen.

Wie sind die Bodenverhältnisse? Ist der Boden tiefgründig oder seicht, sandig oder lehmig? Entscheidend ist auch die Bodenreaktion. So sehr ich gerne mit Edelkastanien arbeite, für dieses Grundstück mit einem hohen Kalkgehalt werden sie leider nicht geeignet sein.

Welche Bilder von meiner Fläche habe ich im Kopf? Auch diese Frage ist für bereits am Anfang wichtig und gibt mir Klarheit darüber, was ich möchte. Aber nicht nur das, es ist auch entscheidend, wieviel Zeit ich zur Verfügung habe und wieviele Mitmenschen ich für meinen Waldgarten begeistern kann.

Es ist jedes Mal eine große Freude, wenn ich einen neuen Waldgarten gestalten kann. Unser vierter Waldgarten am Biohof wird ein besonderes Gustostückerl. Mit 2.000 m2 hat er gerade eine optimale Größe, um ihn so zu konzipieren, dass er ohne großen Maschinenaufwand bewirtschaftbar wird.  Eingebettet in eine terrassierte Weinlandschaft, am Ortsrand gelegen und von beiden Seiten über Wege erreichbar bietet sich eine sehr gute Infrastruktur. Der alte, derzeit ungenutzte Weinkeller stellt eine zusätzliche Bereicherung dar und dieser neue Waldgarten ist gerade einmal drei Minuten zu Fuß vom Biohof entfernt.

Am Anfang ist die Beobachtung besonders wichtig. Die Beobachtung der Fläche samt ihrer Umgebung, aber auch die Beobachtung meiner eigenen Bedürfnisse und jener Bedürfnisse meines persönlichen Umfeldes. Die Gestaltung eines neuen Waldgartens ist immer auch eine Chance, aus der Fülle an Möglichkeiten zu schöpfen und alle denkbaren Gestaltungskonzepte zu erspüren. Im weiteren Verlauf der Planung ergibt sich dann das optimale Konzept, das letzten Endes auch zur Umsetzung gelangt.

Im Online Basiskurs werde ich anhand dieses Grundstückes die einzelnen Planungsschritte mit euch bearbeiten. In unserem Video zum Kurs könnt ihr euch schon näher informieren. Wir werden im Frühjahr 2021 mit unserem Kurs starten und ich halte euch gerne auf dem Laufenden.

Liebe Grüße und bis bald!

Euer Waldgärtner
Reinhard
Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Es gibt so viele unterschiedliche Gartensysteme, dass die Vorstellung von Waldgärten für viele Menschen oft für Verwirrung sorgt. In diesem Beitrag möchte ich einen Überblick über die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten geben und dann die Besonderheiten von Waldgärten herausstreichen. Zuvor aber möchte ich gleich einen großen Irrtum aus der Welt schaffen – ein Waldgarten ist kein Wald.

Als Wald wird eine mit Holzgewächsen dauerhaft bepflanzte Fläche bezeichnet, bei denen die Holznutzung im Vordergrund steht. Beispielsweise finden sich im österreichischen Forstgesetz die für einen Wald typischen Baumarten genau aufgelistet. Darunter sind bis auf einige Ausnahmen (Walnuss, Edelkastanie, Haselnuss, Speierling) keine Bäume mit essbaren Früchten.

Um die Besonderheiten eines Waldgartens aufzuspüren, sollten wir uns daher eher von der Gartenseite annähern, aber auch hier gilt, nicht jeder Garten ist ein Waldgarten. Grundsätzlich ist ein Garten ein abgegrenztes Stück Land, auf dem verschiedenste Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Motivationen kultiviert werden. Neben der Nahrungsfunktion und der Erholungsfunktion machen eine Vielzahl von anderen Beweggründen jeden Garten zu einem individuellen Kunstwerk.

In den Bauerngärten und klassischen Hausgärten überwiegt vor allem die Nahrungsmittelversorgung. Die vielzählige Blumenpracht zeigt aber, dass von jeher auch eine ästhetische Absicht dahintergestanden ist.

Aus den Klostergärten entwickelten sich eine Vielzahl an Kräutergärten, um die sich im Laufe der Jahrhunderte ein breites Wissen über die Heilkraft einzelner Pflanzen gebildet hat. Die Pflanzenmedizin ist weltweit auch heute noch weit stärker verbreitet als die pharmazeutische Medizin.

Landschaftsgärten, Parks und botanische Gärten verfolgten seit jeher vor allem im öffentlichen Raum das Ziel, den Erholungswert von Gärten mit einer Artenvielfalt zu kombinieren, seltene Pflanzen zu erhalten bzw. exotische Pflanzen ins Bewusstsein zu rücken.

In einer Vielzahl an Nutzgärten steht der wirtschaftliche Ertrag im Vordergrund. In diese Gruppe fallen alle Obst- und Gemüsegärten und auch hier hat sich im Laufe der Zeit, speziell durch die Verbreitung der biologischen Landwirtschaft, ein breites Erfahrungswissen aufgebaut.

Diese Auflistung lässt sich wahrscheinlich noch endlos weiterführen. Im Bereich der Gartengestaltung hat sich schon immer die große Kreativität der Menschen widergespiegelt. Um euch einen Impuls zu geben, selbst die Liste der unterschiedlichen Gartensysteme weiter zu denken, will ich nur an Therapiegärten, Lustgärten oder Wassergärten erinnern.

Eine Form der Gartengestaltung scheint mir aber sehr gut geeignet, um uns nun den Waldgärten anzunähern – der Schattengarten. In diesem Gartensystem wird versucht, die Vielfalt an schattenverträglichen Pflanzen zu nutzen. Im Onlinekurs werde ich mich mit euch in einer eigenen Lerneinheit mit diesem Thema beschäftigen. Die wenigsten von uns wissen, dass es auch eine Vielzahl von schattenverträglichen Gemüsen gibt, die sich hervorragend in das Gartensystem integrieren lassen.

Was zeichnet jetzt aber einen Waldgarten aus?
Waldgärten sind einer jungen Waldgesellschaft nachempfundene Pflanzengesellschaften mit unterschiedlichen Wuchshöhen und verfügen über eine Vielzahl an essbaren Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Wurzeln. In der Waldgartengestaltung wird vor allem auf die Himmelsausrichtung und damit auf die Beschattung geachtet. Eine durchdachte Wegführung im Waldgarten macht es möglich, mit einem geringen bis gar keinen Maschineneinsatz einen höchstmöglichen Ertrag zu erzielen. Ein besonderes Kennzeichen von Waldgärten sind die unterschiedlichen Wuchshöhen. Wir unterscheiden in einem Waldgarten:

1) hohe Baumschicht
2) niedrig wachsende Baumschicht
3) Strauchschicht
4) Krautschicht
5) Bodendecker
6) Wurzelschicht
7) Rankpflanzen

Diese sieben Schichten so miteinander zu kombinieren ist die Kunst der Waldgartengestaltung. Dafür braucht es ein Gespür für die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen, das Wissen um die gegenseitigen Wechselbeziehungen und vor allem auch eine Klarheit darüber, was ich als Waldgärtnerin bzw. als Waldgärtner beabsichtigen will?
Soll die Nahrungsproduktion im Vordergrund stehen? Möchte ich einen Ort der Artenvielfalt schaffen, um Mitlebewesen einen Rückzugsraum zu ermöglichen? Soll der Waldgarten der Erholung dienen? Soll es ein öffentlich zugänglicher Waldgarten sein, in dem Menschen sich gegenseitig austauschen können? Je nach Zielsetzung wird sich der Waldgarten anders präsentieren.

Allen Gestaltungsmöglichkeiten gemeinsam ist aber die Ausrichtung im Waldgarten: hochwüchsige Pflanzen werden eher im Nordteil des Grundstückes gepflanzt, sonnenliebende Pflanzen sammeln sich im Südteil des Waldgartens. Je nach Größe des Grundstückes kann mit der Gestaltung von Lichtungen wiederum mehr Platz für die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen geschaffen werden.

Ein weiterer Aspekt, der Waldgärten so besonders macht, zeigt sich in der Zonierung. Die Permakultur kennt – je nach Bewirtschaftungsintensität – fünf unterschiedliche Zonen, wobei die Zone eins jene Zone ist, die wir am häufigsten aufsuchen. Die Häufigkeit der Besuche, sowie die Intensität der Nutzung nimmt dann von Zone zwei über Zone drei und vier immer weiter ab, bis sie in Zone fünf praktisch nicht mehr vorhanden ist. Diese Zone bezeichnet man als Wildniszone. In Zone fünf sind wir lediglich Beobachter. Diese Bereiche werden nicht vom Menschen wirtschaftlich genutzt.

Nach dem Zonierungsmodell der Permakultur wäre der Waldgarten eher in der Zone 4 – der extensiven, waldähnlichen Bewirtschaftung – angesiedelt. Dadurch, dass wir in einem Waldgarten aber eine Vielzahl an essbaren Pflanzen haben und auch die Erholungsfunktion eine erhebliche Rolle spielt, schiebt sich der Waldgarten nach vorne und wird, trotzt waldähnlichem, dichten Bewuchs eher zur Zone 1 oder Zone 2.

Wie ihr seht, ist ein Waldgarten ein ganz besonderer Garten und die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten ist nahezu unbegrenzt. Ich freu mich schon darauf, diese Vielfalt mit euch in unserem Onlinekurs herauszuarbeiten. Für heute wünsch ich euch eine gute Zeit bei euren Gartenarbeiten.

Liebe Grüße und bis bald!

Euer Waldgärtner
Reinhard
Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Aktuelle NEWS:

Die Einschreibung für unseren aktuellen E-Learning Basiskurs “Waldgartengestaltung” ist bereits möglich! Nähere Infos zum neuen Kursformat findest du hier und direkt zum Shop (Anmeldung und Buchung) geht’s hier.

Waldgartensysteme sind eine vielversprechende Alternative zur herkömmlichen Landwirtschaft. Die große Pflanzenvielfalt und der permanente Bewuchs von Flächen schaffen eine ökologische Stabilität, ein lokales Kleinklima und eine große Artenvielfalt. Wir wollen mit unserer Plattform dazu beitragen, die Waldgartenidee in weiten Teilen unser Gesellschaft zu etablieren. Jede/r kann zur Waldgärtnerin und zum Waldgärtner werden. Wir möchten euch mit unseren Bildungsangeboten dabei unterstützen.

Unser zentrales Anliegen liegt in der Vermittlung unseres breiten Erfahrungswissens (jahrzehntelange, praktische Erfahrung in der Biolandwirtschaft, jahrzehntelange Erfahrungen in Lehre, Forschung und Beratung, hohe EDV-Kompetenz ) und in der Motivation von Bäuerinnen und Bauern, aber auch von Privatpersonen, die Unterstützung bei der Verwirklichung ihres Waldgartenkonzeptes suchen.

Im erste Quartal 2021 haben wir unseren ersten Online Basiskurs “Waldgartengestaltung” erfolgreich gestartet. In weiterer Folge sollen Vertiefungsmodule zu einzelnen Themenbereichen folgen. Im Video geben wir euch einen Überblick über die Kursinhalte, über Ablauf des Kurses und über die Kursorganisation.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße und schau öfters vorbei!

Euer Waldgärtner
Reinhard
Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Ein wieder entdeckter Schatz

Sanddorn Ernte

Wir ernten beim Sanddorn die Frühsorten ab Ende August, und die Spätsorten bis Anfang November.

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides), unter anderem auch Weidendorn oder Fasanenbeere genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sanddorne (Hippophae) innerhalb der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae) und neben der Wildrose das vitaminreichste Wildobstgehölz in Europa.

Der Sanddornstrauch kann einige Meter hoch werden und wächst durch seine Fähigkeit, Nährstoffe aus der Luft zu binden auch auf kargen Böden. Die Nutzung des Sanddorns als Heilpflanze ist bis hinein ins Mittelalter und in die tibetanische Heilkunst zurück zu verfolgen. Darüber hinaus werden seine Beeren für Fruchtsäfte und als Bestandteil von Mixgetränken verwendet. Die Samen und das Fruchtfleisch der Beeren dienen zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte.

Der Sanddorn verfügt über ein weitreichendes Wurzelsystem. Mit seinen langen Wurzeln kann der Sanddorn an sandigen, schräg abfallenden Standorten gedeihen, an denen kaum andere Pflanzen anzutreffen sind. Seiner Fähigkeit, auf Dünen zu gedeihen, sowie seinen Dornen verdankt der Sanddorn seinen Namen.

Auf unserem Biohof haben wir die Sanddornkultur, die wir bereits 2002 ausgepflanzt haben, Schritt für Schritt in einen vielfältigen Waldgarten umgewandelt. Derzeit erzeugen wir Sanddorn Muttersaft, Sanddorn Nektar und Sanddorn Mus. Mit dem Ansatz von Sanddornlikör haben wir eine zusätzliche Köstlichkeit kreiert. Derzeit experimentieren wir mit Auszugsölen und halten euch über unsere Erfahrungen auf dem Laufenden.

Stachelige Beeren

Es lohnt sich bei der Ernte Handschuhe zu tragen …

Stachelige Beeren

… die Zweige sind stachelig!

  • Farbe der Blüten: Gelb
  • Farbe der Früchte: Orange
  • Sammelzeit: August bis November
  • Vorkommen: Europa und Ostasien
  • Standorte: sonnig; Sand- und Kiesböden
  • verwendete Pflanzenteile: Beeren, Samen, Holz

Wirksame Inhaltsstoffe des Sanddorns
Quelle: Österreichisches Gesundheitsportal
Die wesentlichen Inhaltsstoffe des Sanddorns sind: Beta-Carotin, Beta-Sitosterol, Flavone, Gerbstoffe, Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium, Phosphor), Öle, Provitamin A, Vitamin B12, Vitamin C, Vitamin E

Wirkung und Verwendungsmöglichkeiten
Quelle: Österreichisches Gesundheitsportal
Der Sanddorn wirkt adstringierend (zusammenziehend mit der Besonderheit, Eiweiß der Nahrung auf zu spalten) und tonisierend (kräftigend und stärkend). Durch den hohen Vitamingehalt seiner Beeren stärkt er die Abwehrkräfte und somit das Immunsystem. Sanddorn wird auch gerne die „Zitrone des Nordens“ genannt.

Vorschläge zur Verarbeitung der Beeren:

Sanddorn Muttersaft besteht aus dem gepressten und naturbelassenen Saft der Sanddornbeeren. Aufgrund des extrem hohen Vitamin C Gehaltes schmeckt Sanddorn Muttersaft sehr bitter. Verwendung findet Sanddorn Muttersaft bei Erkältungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Vitamin C Mangel. Wir empfehlen einen Kaffee- bzw. Esslöffel Sanddorn Muttersaft pur zur Stärkung oder als Zitronenersatz im Tee. Man kann Sanddorn Muttersaft unter Zugabe von etwas Wasser auch zum Gurgeln verwenden.

Sanddorn Nektar besteht aus dem gepressten Saft der Sanddornbeeren, bei dem unter Zugabe von Biozucker die Bitterkeit abgeschwächt wird. In erster Linie ist Sanddorn Nektar ein Erfrischungsgetränk mit ähnlicher Wirkung wie Sanddorn Muttersaft. Je nach Geschmack wird Sanddorn Nektar mit Wasser verdünnt bzw. mit anderen Fruchtsäften gemischt.

Sanddorn Mus ist ein durch Wasserentzug reduzierter Sanddorn Nektar. Seine dickflüssige Konsistenz macht das Sanddorn Mus zu einer idealen Ergänzung für Müslis oder Joghurts. Darüber hinaus eignet sich Sanddorn Mus wie Sanddorn Muttersaft zur kaffee- bzw. esslöffelweisen Einnahme und zur Verfeinerung von Getränken und Speisen.

Ein “Bonmot” am Rande: die ehemalige DDR begann in den 1960ern Sanddornplantagen im großen Stil anzulegen, weil aufgrund fehlender Devisen zu wenig Zitrusfrüchte mit hohem Vitamin C Gehalt importiert werden konnten, und so konnte sich die “Zitrone der DDR” als Alternative etablieren.

Weitere Anekdoten und Fakten über den Sanddorn findest du in dieser kurzweiligen Sammlung auf http://www.zweikuesten.de.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal!

Euer Waldgärtner
Reinhard
Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.

Wir haben zu den Themen Waldgartengestaltung und zukunftsfähige, kleinstrukturierte Landwirtschaft Impulsvorträge entwickelt, die wir gerne im Rahmen eurer Veranstaltungen anbieten.

Durch die derzeit geltenden Veranstaltungsbeschränkungen aufgrund der Covid 19 Situation wird es jedoch noch einige Zeit dauern, bis Veranstaltungen wieder im gewohnten Umfang stattfinden können. Gerade in dieser herausfordernden Zeit bietet eine Onlineplattform aber eine gelungene Alternative.

Liebe Grüße und schau öfters vorbei!

Euer Waldgärtner
Reinhard
Geben wir der Natur ein Stück Land zurück.