Gemeinsam an den Klimawandel anpassen
„Gestern standen wir kurz vor dem Abgrund, heute sind wir ein großes Stück weiter.“
Ein Spruch, der die derzeitige Situation unserer Gesellschaft treffend widerspiegelt und kennzeichnend für unseren Umgang mit der Klimaveränderung ist. In diesem Blogbeitrag möchte ich einerseits zahlreiche Maßnahmen vorstellen, wie wir durch unser Verhalten dazu beitragen können, nicht noch mehr Öl ins Feuer der menschengemachten Erderwärmung zu gießen. Maßnahmen, die auch dazu führen, dass jeder einzelne von uns durch seine Verhaltensänderung auch aktiv der momentanen Teuerung, der Inflation und der drohenden Wirtschaftskrise entgegenwirken kann.
Mit Veränderungen leben lernen und dabei aufs Klima achten.
Viel Zeit bleibt uns wahrscheinlich nicht mehr, aber wir sollten den Kopf nicht in den Sand stecken.
Seit 1972 wissen wir dank der Publikationen des “Club of Rome” über die Grenzen des Wachstums bescheid und welche Auswirkungen unsere Lebensweise auf unser Klima hat. Die Politik könnte dieses 50 Jahr Jubiläum dafür nutzen, die großen Erfolge in der Klimapolitik zu feiern. Wenn man sich jedoch die gesellschaftspolitische Realität ansieht, dann ist einem nicht nach Feiern zumute. Im Gegenteil, es ist beschämend, wie wir als Gesellschaft mit unserem wichtigsten Gut, mit unseren Lebensgrundlagen umgehen.
Menschen setzten sich aktiv für ein klimaangepasstes Leben ein
Viele, vor allem junge Menschen, engagieren sich für eine klimagerechte Gesellschaft. Sie appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die Rahmenbedingungen für eine Umkehr zu schaffen. So gesehen dürfen wir nicht alle Menschen über einen Kamm streichen. Das Umweltbewusstsein ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen und immer mehr Menschen bemühen sich, ihren Lebensstil umwelt- und klimaangepasst zu gestalten.
Eine Gruppe, die da besonders vorbildlich heraussticht, sind die Permakulturistinnen und Permakulturisten. Die ethischen Grundlagen der Permakultur – Sorge um die Menschen, Sorge um die Natur und freiwilliger Konsumverzicht – sind prädestiniert für einen achtsamen Lebensstil.
So gesehen hat es mich interessiert, wie Menschen ihr Leben klimagerecht zu leben versuchen und ich habe unter den einzelnen Permakulturgruppen auf Social Media (Permakultur lernen, Permakultur, Dauerhumus-Flächenkompost-Edaphon-Permakultur) eine Befragung gestartet. Die Frage lautete: „Welche konkreten Maßnahmen hast du bereits umgesetzt, um den Klimawandel einzudämmen?“ Es war mir wichtig, nach konkreten, bereits umgesetzten Maßnahmen zu fragen und nicht nach Möglichkeiten. Die Fülle der Antworten hat mich selbst überrascht. 220 Maßnahmen wurden genannt. Ohne den Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit und Repräsentativität habe ich die Antworten in sechs Kategorien unterteilt, die ich nun gerne vorstellen möchte.
Sechs Alltagsbereiche, wo wir uns aktiv an den Klimawandel anpassen können
Abb. 1: Einzelne Alltagsbereiche, gereiht nach der Häufigkeit der Antworten, bei denen eine Eindämmung des Klimawandels möglich ist.
In einem ersten Schritt der Auswertung erfolgte die Kategorisierung in die einzelnen Alltagbereiche, in denen wir aktiv und ohne Zuwarten auf geänderte politische Rahmenbedingungen viel erreichen können. Die Ergebnisse der Befragung sollen vor allem als Anregung dienen, den eigenen Alltag da und dort noch ein Stückchen mehr klimaverträglich zu gestalten.
Gereiht nach der Häufigkeit der Antworten zeigt sich ein großes Änderungspotenzial in unserem Konsumverhalten, der Art, wie wir unsere Flächen bzw. unsere Gärten nutzen und in unserem Umgang mit Energie. Weitere, wesentliche Alltagsbereiche für eine klimaangepasste Lebensweise sind, bezogen auf die Ergebnisse der Befragung, unser Umgang mit Mobilität, die Haushaltsführung und zuletzt die Ernährung.
In weiterer Folge werde ich auf die einzelnen Kategorien näher eingehen.
Unser Konsumverhalten hat einen direkten Einfluss auf das Klima
Mit jeder Kaufentscheidung, mit jedem Einkauf setzten wir ein bewusstes Zeichen, wie wichtig uns eine nachhaltige Lebensweise ist. In unserer Wohlstandsgesellschaft gilt wohl als oberster Grundsatz: weniger ist mehr. Es wird Zeit, dass wir unser Konsumverhalten drastisch reduzieren und uns mehr auf das wesentliche beschränken. In diesem Sinne passt der Ausspruch von Sokrates, als er über den Marktplatz schritt, sehr gut zu unserer momentanen Situation: „Wie zahlreich sind wohl die Dinge, die ich nicht brauche!“.
Abb. 2: Sofort umsetzbare Maßnahmen zur Schonung des Klimas im Bereich des Konsumverhaltens gereiht nach der Häufigkeit der Antworten.
Es zeigte sich im Rahmen der Befragung, dass die Nutzung und Wieder- bzw. Weiterverwendung von Gütern, die bereits produziert worden sind, am häufigsten angewandt wird. Dabei gilt es auf vor allem auf die Qualität im Sinne einer Langlebigkeit zu achten. Der Verzicht auf Kunststoffe in Zusammenhang mit der Verwendung von Mehrwegverpackungen (bzw. der Kauf von unverpackten Gütern) erweist sich ebenso als erprobte Maßnahme, den Klimawandel einzudämmen wie die regionale Versorgung mit biologisch produzierten Lebensmittel.
Leider haben wir die Fähigkeit, Sachen zu reparieren, schon größtenteils verloren. Dennoch wäre diese Möglichkeit ein probates Mittel, die Erzeugung neuer Produkte zu reduzieren.
Interessant und vielversprechend ist auch die genannte Maßnahme, die Häufigkeit des Einkaufens zu reduzieren. Dies erspart einerseits Transportemissionen und führt dazu, dass wir uns die Kaufwünsche für eine längere Zeit überlegen und möglicherweise erkennen, dass wir vieles gar nicht brauchen.
Die Zeit der agroindustriellen Produktion ist abgelaufen
Nahezu einhergehend mit der Publikation des Club of Rome zu den Grenzen des Wachstums hat sich paradoxer Weise in der westlich-industrialisierten Welt die Landwirtschaft dem Paradigma der industriellen Revolution unterworfen. Monokulturen, der Einsatz immer größerer und schwererer Maschinen und eine, auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Produktionsweise haben innerhalb weniger Jahrzehnte dazu geführt, dass unsere Böden instabil geworden sind. Damit einhergehend hat sich eine unwürdige und beschämende Art der Massentierhaltung etabliert und die Anzahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft ist auf einen besorgniserregenden Tiefstand geschrumpft. Einhergehend mit diesen Entwicklungen in der Landwirtschaft ist die massive Belastung des Klimas stärker geworden.
Zum Glück gibt es auch im Bereich der Landnutzung zahlreiche und bereits erprobte Modelle, die dieser Entwicklung entgegentreten. Permakultur, Agroforstwirtschaft und im speziellen Waldgartensysteme sind bedeutende Ansätze zur Schaffung von positiven Klimaeffekten. Weiterführende Informationen dazu findest du im Waldgartengespräch auf unserem YouTube Kanal.
Die Ergebnisse der Befragung geben einen Überblick über die vielen Möglichkeiten, wie wir die Landnutzung zukunftsfähig gestalten können.
Abb. 3: Umweltschonende, vielfältige Landnutzung schafft ein günstiges, regionales Kleinklima und führt zu Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität.
Der Humusaufbau auf unseren Böden scheint das wichtigste Instrument im Bereich der Landnutzung zu sein. Humose Böden aktivieren und fördern das Bodenleben, können mit Wetterextremen viel besser umgehen, erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und sind in der Lage, überschüssiges CO2 zu speichern und damit die Erderwärmung zu verringern.
Wenn man bedenkt, dass agroindustriell bewirtschaftete Ackerböden einen Humusgehalt von unter 2% aufweisen und die WHO Böden mit einem Humusgehalt von unter 1,5% als Wüstenböden definiert dann erkennt man, wohin uns der agroindustrielle Weg führt.
Der Verzicht auf Bodenumbruch, das Ein- bzw. Aufbringen von organischer Substanz und ein vielfältiger Bewuchs sind zentrale Faktoren für einen gezielten Humusaufbau. Jede Form der Bodenbedeckung fördert das Bodenleben und führt zu vermehrtem Humusaufbau.
Wasserspeicherfähigkeit erhöhen und Trockenperioden besser bewältigen
Neben dem Humusaufbau gilt es vor allem auch, den Anfall von Brauch- bzw. Nutzwasser und von Oberflächenwasser besser zu nutzen. Durch den bereits spürbaren Klimawandel können wir beobachten, dass die Extremwetterereignisse zunehmen. Auf langanhaltende Trockenperioden folgen immer häufiger Starkregenereignisse. Das Sammeln von Brauchwasser in Regentonnen, Zisternen bzw. Speicherbiotopen ist eine hilfreiche Methode, um Wasser vor Ort wieder den Pflanzen zur Verfügung zu stellen. Allerdings sind die gesammelten Mengen nur ein Bruchteil dessen, was durch Regenereignisse auf der Gesamtfläche an Oberflächenwasser anfällt. Bei einem mittleren Regenereignis von beispielsweise 30l/m2 fällt auf einer Fläche von 1.000m2 eine Gesamtwassermenge von 30.000 Liter an. Mit gezielten Maßnahmen kann der Großteil der Wassermenge auf der Gartenfläche gespeichert werden. Natürlich hängt dies auch von der Bodenstruktur und der jeweiligen Bodenart ab. Weiterführende Infos zu diesem Thema vermitteln wir in unserem Vertiefungskurs „Wassermanagement im Waldgarten“.
Selbstversorgung als Chance zur Krisenbewältigung
Momentan geht die Klimaveränderung mit massiven wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen einher. Teuerung, Inflation und die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen und Energie für die industrielle Produktion zeigen uns deutlich, wie verletzlich unsere industriellen Produktionsketten sind. Aus ähnlichen Krisen (z.B. Kuba 1996, The Power Of Community: How Cuba Survived Peak Oil (2006) | Official Full Documentary ) wissen wir, dass es vor allem die kleinstrukturierten, auf Flächenproduktivität und handwerklicher Arbeit basierenden Strukturen sind, die eine Versorgung aufrechterhalten können.
Es sollte daher ein Gebot der Stunde sein, dass wir wieder lernen, uns selbst zu versorgen und unsere Lebensmittel zu konservieren, um für die Wintermonate ausreichend Nahrung zur Verfügung zu haben.
Jede/r ist aufgerufen, sich eine Fläche für die Selbstversorgung zu sichern. Seien es Böden, die für die industrielle Produktion aufgrund ihrer Lage, der Infrastruktur oder der Hangneigung ungeeignet sind, seien es Flächen im öffentlichen Raum oder Beteiligungen an Höfen, die nach dem CSA-Modell wirtschaften. (Solidarische Landwirtschaft – BIO AUSTRIA)
Waldgartensysteme als sinnvolle Alternative
Im Bereich der Landnutzung scheint die Anlage von Waldgartensystemen die sinnvollste Alternative zur Bewältigung der Klimaveränderung zu sein. Durch den vielfältigen und mehrschichtigen Bewuchs steigt die Stabilität solcher Systeme und Extremwettersituationen können besser bewältigt werden. Je nach unterschiedlichen Standortverhältnissen bzw. nach der jeweiligen Zielsetzung können Waldgärten auf vielfältige Weise gestaltet werden. Ob in Anlehnung an die Prinzipien der Permakultur oder nach den Grundsätzen der Agroforstwirtschaft, den kreativen Ansätzen der Gestalter/innen sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Fundierte Grundkenntnisse vermittelt diesbezüglich unser Basiskurs “Planung und Gestaltung von Waldgärten“.
Ein wesentlicher Gestaltungsgrundsatz für die Anlage von Waldgärten ist das Schließen von Kreisläufen. Mit den unterschiedlichsten Gestaltungselementen, der Errichtung von Biotopen, der Einbeziehung vertikaler Ebenen und dem weitestgehenden Verzicht auf externe Betriebsmittel sollte dieser Kreislaufschluss möglich sein. Die Einbeziehung von Wildniszonen ins Waldgartensystem hilft bei Beobachtungen hinsichtlich vielfältiger Veränderungen und führt in vielen Fällen zur Findung von neuen Strategien, um sich passend auf die Klimaveränderung einzustellen.
Nachhaltige Energienutzung für eine klimaangepasste Zeit
Wir alle wissen schon seit Jahrzehnten, dass ein Ausstieg aus fossilen Energieträgern unvermeidlich ist. Die aktuelle Krise zeigt uns nun, dass wir handeln können, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht. Im Bereich der Energienutzung gilt es in einem ersten Schritt, Energie zu sparen, wo immer es möglich ist. Der gewünschte Effekt tritt dabei sofort ein. Für Privathaushalte liegt ein wesentliches Einsparungspotenzial im Bereich des Wohnens. Heizung und Kühlung sollten überdacht und die Nutzung von Elektrogeräten sinnvoll reduziert werden.
In weiterer Folge gilt es, alternative Energiesysteme vermehrt zu etablieren. Hier bietet sich die Solarenergie an, die sowohl in thermischer als auch in elektrischer Form bereits vielfach erprobt ist. Im Sinne einer unabhängigen Wärmeversorgung kann speziell in Waldgartensystemen die Heizung mit Holz in Verbindung mit emissionsarmen Heizsystemen angedacht werden.
Abb. 4: Energienutzung im Zeichen des Klimawandels.
Aufgrund der Fragestellung nach konkreten, bereits umgesetzten Maßnahmen scheint die Nutzung von Windenergie in den Ergebnissen nicht auf. Derzeit konzentriert sich die Nutzung von Windenergie auf Großanlagen, die für eine private Nutzung aufgrund der hohen Investitionskosten unerschwinglich ist. Allerdings gibt es auch im Bereich der Windenergie gute Ansätze von verschiedenen Kleinanlagen, die sich mit fortschreitender Entwicklung sehr rasch etablieren werden.
Klimafaktor Mobilität
In Städten und Ballungszentren gibt es immer mehr Menschen, die zur Gänze auf ein eigenes Auto verzichten. Car-sharing-Modelle bieten die Möglichkeit, Fahrzeuge gemeinschaftlich zu nutzen. In entlegenen Gebieten mit einer mäßig vorhandenen Infrastruktur ist der Verzicht auf einen eigenen PKW oft nur schwer umsetzbar.
Mobilität bedeutet aber noch mehr, als die eigenen Wege mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen. Allein durch unser Konsumverhalten, durch globalisierte Warenströme und zum Teil sinnbefreite Transportwege erzeugen wir ein hohes Maß an Verkehr und belasten dadurch die Umwelt und das Klima. Auch im Bereich der Mobilität hat das Schließen von regionalen Warenströmen oberste Priorität.
Abb. 5: Klimaangepasste Nutzung von Verkehrsmittel – ein Gebot der Stunde.
In Abbildung 5 sind jene Maßnahmen zusammengefasst, die von den Teilnehmer/innen der Befragung bereits umgesetzt werden. Hier können wir uns gute Anregungen für unsere eigene Verhaltensänderung holen. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und der Verzicht auf Flugreisen sind zwei sehr probate Mittel, um Emissionen zu vermeiden und eine klimagerechte Mobilität zu leben.
An dritter Stelle findet sich die Nutzung von Elektromobilität. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass ein vollständiger Wechsel von Verbrennungsmotoren auf E-Fahrzeuge wohl die Versorgung mit Strom an ihre Belastungsgrenzen führt und die Erzeugung von Speichermedien wiederum die Umwelt sehr belastet. Ob der Einsatz von E-Mobilität der Weisheit letzter Schluss ist, wird die nahe Zukunft zeigen.
Eine sinnvolle Maßnahme, um im Bereich der Mobilität die Klimawende zu schaffen, ist wohl das Überdenken von Fahrten hinsichtlich ihrer Notwendigkeit. Dabei zeigt sich, dass wir auf viele Fahrten verzichten können, ohne unsere Lebensqualität zu beeinträchtigen.
Kurze Distanzen zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad zurücklegen
Wenn man bedenkt, dass ein Großteil der Fahrten in einem fußläufigen bzw. nahen Umkreis erfolgt, dann ist der Umstieg aufs Fahrrad bzw. die Distanzbewältigung zu Fuß durchaus zu überlegen. Wie viele Fahrten, z.B. in die Schule oder den Kindergarten, könnten dadurch eingespart werden?
Abgesehen von der Unsinnigkeit solcher Fahrten gilt es auch zu bedenken, dass Verbrennungsmotoren speziell auf den ersten Kilometern einen fast doppelten Treibstoffverbrauch haben als auf Langstreckenfahrten.
Klimaangepasste Maßnahmen im Bereich der Haushaltsführung
Ökologisches Bauen und Wohnen, sinnvolle Wärmedämmung und die Reduktion von Wohnraum sind praktikable Lösungen, um im Bereich der Haushaltsführung klimaschonend zu leben. Speziell in Österreich haben wir eine enorme Bodenversiegelung, die zum Großteil durch eine zum Teil unüberlegte Raumplanung und einen immer noch anhaltenden Trend zum Einfamilienhaus verursacht wird. Durch die Bodenversiegelung fließt Oberflächenwasser ab, steigt die örtliche Temperatur und führt zu negativen Klimaeffekten.
Abb. 6: Klimaschonende Haushaltsführung – vieles ist möglich.
Die in der Befragung am häufigsten genannte Maßnahme betrifft den sparsamen Umgang mit Wasser und die Reduktion des Wasserverbrauches. Dies kann zum Beispiel dadurch erfolgen, dass man im Haushalt zwei getrennte Wasserkreisläufe installiert und für WC-Anlagen Brauchwasser verwendet oder, sofern es räumlich möglich ist, gänzlich auf wasserlose Komposttoiletten umsteigt.
Auch der bewusste Verzicht von umweltschädlichen Haushalts- und Kosmetikartikeln hat positive Klimaeffekte, genauso wie die Müllreduktion und die gezielte Trennung des anfallenden Haushaltsmülls. Darüber hinaus können organische Abfälle kompostiert werden und auf dem eigenen Balkon, der Terrasse oder dem Garten als wertvolle Düngemittel wieder in den Kreislauf eingebracht werden.
Ernährung als wichtiges Instrument, dem Klimawandel Einhalt zu gebieten
Wir essen zu viel Fleisch und Fleisch hat nachweislich den höchsten Flächenverbrauch in unserer Ernährung. Nahezu die Hälfte der zur Verfügung stehenden Ackerfläche wird für die Produktion von Futtermittel verwendet. Darüber hinaus verursacht die industrielle Fleischproduktion einen hohen Anteil an Treibhausgasen. Eine umfassende Studie zum Thema Flächenverbrauch und Ernährung findest du hier.
Mit der Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung können wir viel bewegen und gleichzeitig unsere Gesundheit und Fitness fördern.
Abb. 7: Bewusste Ernährung – mit diesen Maßnahmen hilfst du dem Klima.
Die Gruppe der Permakulturist/innen sieht in der vegetarischen bzw. in der veganen Ernährung einen wichtigen Faktor, um unser Klima zu schonen. Damit wird auch die wissenschaftliche Expertise untermauert.
Bezüglich des Fleischverzehrs macht es einen großen Unterschied, ob das Fleisch aus industrieller Produktion oder aus nachhaltig betriebener Weidehaltung kommt. Für die alpinen Regionen gilt es zu bedenken, dass ein Großteil der Flächen Dauergrünland sind, das nur über Rauhfutter verzehrende Tiere verwertet werden kann. Im Sinne einer umfassenden Ernährungssicherheit sollte dieser Umstand bei der individuellen Entscheidungsfindung berücksichtigt werden.
Veränderung ist möglich, wenn jeder bei sich selbst anfängt
Wir können vieles bewegen und auch wenn es vielleicht schon fünf vor zwölf ist, sollten wir nichts unversucht lassen. Warten wir nicht, bis die Politik die Rahmenbedingungen für ein klimagerechtes Leben schafft. Fangen wir an. Jeder für sich im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Je mehr Menschen dieser Umkehr zu einem guten Leben folgen, desto leichter wird es für uns als Gesellschaft. Letztlich ist ein klimabewusstes Leben eine win-win-Situation. Wir verzichten auf viele Dinge, die wir ohnehin nicht brauchen und die uns auch nicht glücklich machen. Wir sparen dadurch Zeit und Geld und können uns hin zu einem guten Leben entwickeln, bei dem das Sein mehr zählt als das Haben.
In diesem Sinne wünsche ich allen viel Erfolg beim Umsetzen der einzelnen Maßnahmen und vor allem eine gute Zeit.
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